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Erinnerungsbibliothek DDR e.V.
Sammlung und Aufbewahrung von DDR - Biographien
 
  Gebhardt, Manfred

Geboren 1927 in Ziegelrode im Mansfelder Gebirgskreis, ist er aufgewachsen zwischen Hütten und Schächten des Mansfelder Landes, das er noch heute mit dem Begriff Heimat verbindet.
Mit 16 Jahren wurde er Luftwaffenhelfer, mit 18 kam er an die Front und bald darauf in polnische Kriegsgefangenschaft, die er die längste Zeit als Bergmann unter Tage in einem ehemaligen Außenlager des Nazi-KZ Auschwitz und zuletzt im Zentrallager, im ehemaligen jüdischen Ghetto in Warschau, verbrachte.
Nach seiner Heimkehr Weihnachten 1949 arbeitete er zuerst als Redakteur und dann mehrere Jahre als stellvertretender Chefredakteur der Jugend-Zeitung „Junge Welt“ und danach als Leiter der Innenpolitik der „Berliner Zeitung“.
Vor einigen Jahren ist Gebhardt von Berlin-Pankow nach Naumburg an der Saale gezogen, wegen der Ruhe in der Kleinstadt, der Milde des Klimas, der Schönheit der Landschaft und der Güte des Weins. Er wandert gern durch die Weinberge, liebt die Gartenarbeit und über alles seine Frau, seine Tochter und seine Enkel.

             
 
  Die Nackte unterm Ladentisch  
  Das Magazin in der DDR  
     
 

Manfred Gebhardt war fast dreißig Jahre, von 1962 bis 1991, in der Redaktion des „Magazin“, zunächst als Stellvertreter der Chefredakteurin Hilde Eisler, danach für zwölf Jahre als Chefredakteur. Er ist seit mehr als fünfzig Jahren Journalist, die Tätigkeit als Chefredakteur des „Magazin“ nennt er „die schönste Aufgabe, die es in der DDR-Presse gab“.

 
     
  Das Neue Berlin 2006  
  ISBN-10: 3-360-01283-6  
  191 Seiten  
 
BArch Bibl.-Sign. 02 B 300
 
             
 
 

Meine blauen Jahre

 
 

Erinnerungen an die Fünfziger

 
     
 

Manfred Gebhardt erinnert sich an seine journalistischen Anfänge als Redakteur und stellvertretender Chefredakteur der Jugendzeitung „Junge Welt“ Der Journalist aus Leidenschaft berichtet vom Aufbruch, den Hoffnungen und Enttäuschungen einer Generation, die nach Krieg und Gefangenschaft einen Neubeginn in der DDR ersehnte.

Gebhardt erinnert sich nicht nur an die Deutschlandtreffen und Weltfestspiele, die Hunderttausende anzogen. Als halb illegaler „West-Korrespondent“ hat er auch eine Schattenseite der frühen Bundesrepublik erlebt, von der heute kaum noch jemand spricht: die Verfolgung der Kommunisten und Gegnern der Wiederaufrüstung. Er berichtet von einem Empfang bei Tschu En-lai, von Begegnungen mit Wilhelm Pieck und Erich Honecker, aber auch vom Schock des 17. Juni, von zögerlichen Reformversuchen, politischen „Säuberungen“ und vom blinden Fleck im eigenen Auge. Entstanden ist der lebendige Bericht eines 85-jährigen Zeitzeugen, der heute wieder, auf andere Art, unbequem ist.
 
     
  quarus-verlag 2013  
 

ISBN 978-3-943768-11-4

 
 

195 Seiten

 
     
 
BArch Bibl.-Sign. 13 A 1026
 
             
 
  Heimwege  
 

Unzeitgemässe Betrachtungen über meinen Vater

 
     
 

„Es war weder Zufall noch Schicksal, dass mein Vater und ich nach 1945 für Jahre in Lager eingesperrt waren. Mein Vater im sowjetischen Speziallager Nr. 1 in Mühlberg an der Elbe und ich in einem polnischen Kriegsgefangenenlager bei Auschwitz.
Als sich für uns beide im August 1948 die Lagertore öffneten, fuhr mein Vater, todkrank, in eine Lungenheilstätte nach Thüringen und ich als Jungaktivist zu einem Lehrgang auf die  Antifa-Schule nach Warschau.

Inzwischen sind sechzig Jahre vergangen. Heute denke ich, dass ich den Abstand der Jahre brauchte, um das Erlebte zu begreifen, ich brauchte die Reife eines langen Lebens, das mich gelehrt hat, einfachen Wahrheiten und Gewissheiten zu misstrauen. Und vielleicht brauchte ich auch die Erfahrung der eigenen Lebenskrise: den Verlust einer scheinbar unfehlbaren Ideologie du den Zusammenbruch des politischen Systems, für das ich gelebt habe, um im Nachdenken über meinen Vater mich selbst zu finden.
 
     
 

quartus-verlag 2009

 
  ISBN 3-936455-67-0  
 

159 Seiten

 
     
 
BArch Bibl.-Sign. 15 A 39