|
Joachimi, Horst |
Horst Joachimi, Jahrgang 1929, aufgewachsen in Nordhausen am Harz. Nach Besuch der Volksschule Dreherlehre bei Schmidt, Kranz & Co.
Bereits in den letzten Kriegsjahren beginnt seine neue politische Prägung. Als die amerikanischen Truppen vor dem Angriff auf die Städte Mühlhausen, Sondershausen und Nordhausen standen, richteten sie an diese die Aufforderung, sich zu ergeben. Mühlhausen und Sondershausen folgten dieser Aufforderung, während der Kreisleiter der NSDAP Nentwig Nordhausen zur Festung erklärte. Er selbst setzte sich in Richtung Harz ab. Obwohl der Autor zusammen mit Antifaschisten durch Hissen weißer Bettlaken den Versuch unternahm, die Heimatstadt noch zu retten, war das Bombardement der amerikanischen Bomber nicht mehr zu verhindern. Die Stadt ging unter und 10000 Bürger verloren ihr Leben.
Von hier an begann sein Weg vom Antifaschismus zum Sozialismus. 1948 verließ er seine Heimatstadt, Erfurt, Weimar, Jena Gera und Berlin waren seine ersten Wirkungsstätten in verschiedenen FDJ- und Parteifunktionen. 1953 erhielt er infolge einer offen ausgetragenen Kritik an Stalins Politik gegenüber Jugoslawien eine Parteistrafe in Form einer „strengen Rüge“ und den Einsatz in der Produktion im Stahlwerk Silbitz. Hier erwarb er die Abschlussprüfung als Stahlwerker am Siemens-Martin-Ofen. 1956 erfolgte im Zusammenhang mit dem XX. Parteitag der KPdSU die Rehabilitierung.
Nach dem Ablegen des Staatsexamens in Sachen Marxismus-Leninismus auf der Hochschule in Moskau führte sein Weg im Auftrage von Partei und Staat der DDR über Wien, Addis Abeba und schließlich von 1977 bis 1981 ins Hauptquartier der UNO in New York.
Zurückgekehrt nach Berlin, machte er die Gesellschaftswissenschaften zu seiner Berufung. |