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Müller Dr., Hans-Heinrich |
Hans-Heinrich Müller, geboren 1926 in Zwickau, begann nach dem Besuch der Handelsschule eine kaufmännische Lehre in einem Flugzeugreparaturwerk, wurde im Mai 1944 zur Wehrmacht einberufen. Einsatz in Polen im Raum Radom, Verwundung im September 1944, nach Heilung auf die dänische Insel Fünen verlegt, wo er die Kapitulation erlebte. Englische Internierung in Schleswig-Holstein, nach Entlassung Waldarbeiter, später optischer Brillenschleifer. Im Juni 1946 Rückkehr nach Zwickau. Dort wurde er Buchhalter und Kontorist in der Industrieverwaltung Metallwaren, Sachbearbeiter und Kontorleiter im Sächsischen Industriekontor Dresden, nach dessen Auflösung Schulungsleiter im Ausbildungswesen der VVB Lederindustrie in Dresden.
1952 bis 1956 Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Karl Marx Universität Leipzig und an der Humboldt-Universität Berlin. 1956 wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung, später Institut für Wirtschaftsgeschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR unter Leitung von Jürgen Kuczynski, die dank seiner Förderung in der DDR eine Blüte erlebte.
1962 Promotion, 1970 Habilitation. Seitdem Forschungen zur Entwicklung der Landwirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert, Akademie und Wirtschaft,Domänenpächter, Geschichte der Rübenzucker-
Industrie, Geschichte der Produktivkräfte, Industrieelle Revolution und Agrarbiographien.
Nach der Wende Veröffentlichungen über brandenburgische Landwirtschaft, über den Agrarreformer Albrecht Thaer, umfangreiche Biographie über den Begründer der Rübenzucker-Industrie Franz Carl Achard und den Agrarreformer Schubart von Kleefeld.
In seiner Biographie hat Dr. Müller ausführlich über sein Berufsleben, seine wissenschaftliche Forschung, seine gesellschaftliche Arbeit und über sein Familienleben in der DDR und nach der Wende Rechenschaft abgelegt. Nach dem Tode seiner Frau nach fast fünzig jähriger Ehe siedelte er nach Saalburg über, um seinen Kindern und der Verwandtschaft seiner Frau näher zu sein. |